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Studienhighlight - Kommunikationsmuster bei Erwachsenen mit Autismus- Spektrum-Störung
Dass Individuen mit Autismus-Spektrum-Störung (ASS) text- statt sprechbasierte Kommunikationsformen bevorzugen wird häufig von Patient:innen oder Betreuer:innen auf Basis subjektiver Selbstauskünfte angegeben. Im diagnostischen Alltag lässt sich ein solches Verhalten allerdings nur schwer beobachten - die Umgebung ist fernab des Gewohnten der Patient:innen und Ärztinnen und Ärzte haben nur wenig Zeit für klinische Beobachtungen.
Insbesondere hier eignet sich daher ein Smartphone gestützter Studienansatz, der reales Verhalten über eine längere Zeit unverzerrt erfassen kann. Im Rahmen einer Studie konnte nun mittels Software aus dem ABCD-J Ökosystem belegt werden, dass Erwachsene mit Autismus-Spektrum-Störung textbasierter kommunizieren als eine neurotypische Kontrollgruppe.
Für die Studie wurde die Smartphonenutzung von Erwachsenen mit ASS und einer Kontrollgruppe über 4 Monate passiv mittels JTrack Social erhoben. Dabei wurden Informationen welche Apps verwendet wurden - pseudoanonymisiert und sicher verschlüsselt übertragen - genutzt, um Rückschlüsse auf Kommunikationspräferenzen zu ziehen.
Kommunikationsapps wurden in verbale (etwa Telefonanrufe), schriftliche (etwa SMS oder Email), oder gemischte Kommunikation (etwa WhatsApp, das text- und sprechbasierte Kommunikation erlaubt) eingeteilt. Auf Basis der Nutzungsdauer der Apps einzelner Kategorien wurden dann Gruppenvergleiche erstellt. Obwohl bei Personengruppen ähnlich viel Zeit mit Kommunikationsapps verbrachten, kommunizierten Erwachsene mit ASS statistisch signifikant häufiger textbasiert - im Durchschnitt 2.3 mal länger als neurotypische Individuen.
Quelle: Turna et al., 2025; www.nature.com/articles/s41746-025-01545-x
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